Kategorie: Allgemein

Unheimlich genau

Dass mir Flauberts Madame Bovary ganz besondere Freude gemacht hat, klang unten schon an, auch dass ich nicht nur Liebhaber sogar Fan der von Hanser veröffentlichten Neuübersetzungen bin, ferner dass die Übersetzung von Frau Edl wohl ihresgleichen sucht.
Die Rezension in der „Zeit“ ist für mich daher so besonders, da ich nicht nur die Freude des Autors an den Kleinigkeiten wunderbar finde, sondern auch dass eben diese Kleinigkeiten mit Beispielen beschrieben werden.
Ich bin ein „schneller Leser“ wie Herr Isenschmid es nennt und trotzdem habe ich Freue an den „Varianten des Klein-Klein“, aber eben nur wenn sie mir wie hier derartig vorgesetzt werden. Als der französischen Sprache nicht mächtig, wäre ich darauf angewiesen einzelne Übersetzungen miteinander zu vergleichen, was mich zwar deren Unterschiede in der Sprache, nicht aber deren Klasse in der Übersetzung erkennen lassen würde.

Es war sowieso schon mein Plan, wenn mal 40 € über sind, mir diese Madame Bovary erneut zuzulegen. Vielleicht werde ich in meinem begrenzten Rahmen mal vergleichen. Aber, wenn man den überall lobenden Worten glauben darf, wahrscheinlich dem Originaltext, der mir bis auf weiteres sprachlich nicht zugänglich sein wird, etwas näher sein.

„Madame Bovary“: Die Freuden der Genauigkeit | Kultur | ZEIT ONLINE.

Texte und Bilder

Die Bloggerei ist ein ewiges Geben und Nehmen, empfehlen und kommentieren. Wirklich ans Herz legen kann ich euch aber den entstehenden Blog meines Freundes Tobi, der, so scheint es mir bis jetzt, auch den ein oder anderen Klassiker mal besprechen wird, auch wenn sein Hauptaugenmerk wohl auf Graphic Novels und Comics liegt.
Wenn er aber ab und zu auch nur eines von den Büchern liest, die er kauft und über die wir sprechen, dann .. oh – aufgehender Stern im Bloghimmel (Blogosphäre sagt der Profi wohl).

Ansehen und immer wieder Updates checken, RSS-Feed abonnieren oder was einem einfällt:

http://www.texteundbilder.com/

Rezension: Station Agent

Habe auf mojoba von dem Film “Station Agent” gelesen und ihn vorhin gesehen.

Der kleinwüchsige Fin erbt eine alte Bahnstation auf dem Land bei New Jersey und nimmt dies zum Anlass endlich der Großstadt und seiner Ausgrenzung zu entfliehen. Auf dem Land versucht er nun die anderen auszugrenzen, aber der junge Hot-Dog-Verkäufer Joe und Olivia drängen sich in sein Leben. Während er zuerst noch bewusst unwirsch alle zurückweist, werden die drei Freunde. So wie Fin mit seiner Kleinwüchsigkeit zu kämpfen hat, haben auch Joe und Olivia ihr Päckchen zu tragen, denn Joe muss sich um seinen kranken Vater kümmern und Olivia versucht den Tod ihres Sohnes und die Trennung von ihrem Mann zu verarbeiten.
Gemeinsam beginnt für die drei die Selbstfindung.

Ein nachdenkliches, aber lebensbejahendes, Drama mit drei sympathischen Charakteren. Das trotz allen Ernstes auch einen feinen Witz hat.

“Bücher-Outlet”

Die samstägliche Shoppingrunde hatte gestern folgendes Ergebnis:

Carl Zuckmayer – Des Teufels General
Benjamin von Stuckrad-Barre – Deutsches Theater
Jonathan Safran Foer – Tiere essen
Anton Tschechow – Drei Schwestern und andere Dramen
Ivan Turgenev – Faust

Außerdem habe ich letztes Wochenende in Oldenburg in einem Schaufenster “Wo sind die Buddenbrooks?” gesehen, kurz vor den 25 € gezuckt und es bei amazon einfach “gebraucht” (es scheint aber ungelesen) für 2 € gekauft.
Klang sehr vielversprechend: Weiterlesen

Suhrkamps Romane des Jahrhunderts

Man muss fast sagen, dass es sich bei diesen Büchern um einen der Grundsteine meiner Bücherleidenschaft handelt. Ich fand schon zu Schulzeiten die kleinen Suhrkamp Taschenbücher so wunderschön als ich zum ersten Mal Hesse las. Schlichtes Design und Aufmachung, handlichstes Format und angenehmes Papier. Als ich meinen Favoriten “Narziss und Goldmund” verschenken wollte, habe ich dann eigentlich aus Versehen nicht die einfache Ausgabe, sondern die aus der Reihe “Romane des Jahrhunderts” bestellt: größeres Format, blütenweißes Papier, schwarzer Einband (statt dunkelblau) und glänzende Prägung.

Diese wundervollen Bücher sind seit Mai 1996 erschienen und inzwischen nur noch als Restauflagen, Mängelexemplare und gebraucht zu bekommen. Die Besten der Besten, also die größten internationalen Romane des 20. Jahrhunderts. Es wurden solche Werke ausgewählt, die “die Literatur und ihre Zeit dauerhaft geprägt haben”, so Suhrkamp selbst. Weiterlesen

Tortilla Flat

Hauptfigur ist Danny ein Paisano in Tortilla Flat einer Siedlung oberhalb von Monterey. Eigentlich ein Herumtreiber, nachdem er aus dem Krieg heimgekehrt ist, lebt er von der Hand in den Mund, was die Natur ihm bietet und er sich durch Diebstähle besorgen kann. Dann erbt er zwei kleine Häuser. Eines bewohnt er selber, das andere “vermietet” er an seinen alten Freund Pilon, in dem Bewusstsein von diesem sowieso nie Miete zu erhalten. Immer mehr ziehen in das zweite Häuschen ein und ärgern sich über Danny, der, obwohl er sie immer noch gratis wohnen, lässt in ihren Augen ob seines Eigentums arrogant geworden ist. Als sie eines Nachts aus Versehen das eine Häuschen niederbrennen, ziehen sie aus diesem Ereignis nur die Erkenntnis, dass man Wein nie über Nacht in einem Haus lassen soll. So denn ziehen alle in das verbleibende Haus Dannys ein. Episodenhaften werden immer wieder einzelne Geschichten der Freunde erzählt, die sich hauptsächlich um die Beschaffung von Essen und Wein, aber auch um Geschichten aus der Siedlung und Sex drehen. Weiterlesen