In der Literatur, wie im Humor, gibt es eine sehr feine Linie zwischen Kunst und Käse. Das gilt umso mehr für den Bereich der modernen Lyrik, nur dass der Käse dann meist Kitsch heißt. Wie kein Zweiter hatte Vicco von Bülow alias Loriot ein Gespür für diese Grenzen.
In Pappa ante portas schafft er es die überzogene Ernsthaftigkeit des Bildungsbürgertums bei einer Lesung eines angeblich wichtigen deutschen Lyrikers auf dessen augenscheinliche Selbstüberschätzung und seine Nonsense Werke prallen zu lassen. Dass das vorgetragene Gedicht Melusine inzwischen trotz seines offensichtlichen Schwachsinns ein Klassiker geworden ist, lässt einmal mehr erkennen wie gut es Loriot verstand die Grenzen zwischen Kunst und Quatsch, Humor und Albernheit auszuloten.
Das ist meine absolute Lieblingsszene mit Loriot. Einfach grandios!
Wunderbar! Und wenn man nur einen Ausschnitt sieht, mit ganzer Aufmerksamkeit, wird die Szene noch viel komischer. Ein schlimmer Bauchmuskelkater wird mich wohl schon heute Abend heimsuchen. Toll!
Vielen Dank für die schöne Aufheiterung, Claudia
Ganz wunderbar. Die knarzende Lederjacke alleine ist grandios, ebenso die Werkeankündigung. Ein echtes Juwel aus der großen Loriotsammlung!