Einen Schauspieler am Penis gezogen einmal im Kreis laufen lassen – das ist „bemerkenswert“ (FAZ vom 29.01.2020)
Ein gut gefülltes Fass aus Hohn und Spott ergoss sich Ende Januar über den Spiegel und seinen Titel “Die Faszination des Gangsta-Rap”. Und man muss sagen, ausgesprochen verdient, denn schon die Aufmachung erinnert an eine Bravo aus den 80er Jahren, die halb erregt, halb verängstigt vor den Gefahren einer “neuen” Jugendkultur warnt. Gleichzeitig brach sich in dem äußerst langen Text eine seltsam genervte Herablassung gegenüber Teenagern Bahn, die den Verdacht nahe legte, dass sich hier vor allem jemand über seinen 14jährigen Sohn aufregte. Diese Jugendlichen tragen nämlich schon seit sie 13 sind “fast nur Jogginghose und Kapuzenpulli” und wollen selbst auch Sportwagen fahren. Und das obwohl sie doch auch zu Fridays-for-Future Demos gehen. Das verwirrt offenbar die Eltern. Warum die dann aber gleich einen Spiegel-Text schreiben müssen, wird nicht so ganz klar.
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In der SZ wird ein Buch von Volker Hage besprochen, ehedem Literaturchef der Zeit und beim Spiegel. Gleich 21 Schriftstellerporträts werden hier versammelt, in denen Hage, der das Misstrauen seiner Kolleg*innen gegen diese Gattung nicht teilt, offenbar hemmungslos in die Biographie seiner Helden abtaucht. Und das gelingt auch gut, freut sich der Rezensent: “Die Romane von Max Frisch zum Beispiel gewinnen eine selbstverständliche Klarheit, wenn Hage von den Beziehungen Frischs zu Frauen erzählt…” Wir dagegen freuen uns, dass Frauen in diesem Buch überhaupt vorkommen und sei es auch nur als Verständnishilfe und biographische Würze zu Frischs drögen Romanen. Unter den 21 Porträtierten finden sich gerade einmal zwei Frauen. Nun muss man Hage natürlich zugute halten, dass es sich um eine Sammlung historischer Texte handelt und das Buch ist in jeder Hinsicht ein historisches Dokument, denn es erzählt von einer Zeit, in der es selbstverständlich gewesen ist, vornehmlich über Männer zu schreiben. Inwiefern Hage, der einer der mächtigsten Männer im Feuilleton der letzten Jahrzehnte war, an diesem historischen Umstand mitgewirkt hat, wollen wir hier nicht näher erörtern (Hage gilt übrigens als Erfinder des Labels “Fräuleinwunder”).
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Bereits in der letzten Chronik hatten wir über das Ende des Unsichtbar Verlages berichtet. An Ton und Inhalt des offenen Briefs des Verlegers Andreas Köglowitz rieb man sich. Unter anderem Jens Bartsch, der Inhaber der Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln beschreibt aus der Perspektive des Buchhändlers das Problem, die richtigen Titel für den Verkauf zu finden. Gerade die Buchhändler*innen waren in Köglowitz’ Philippika als wenig experimentierfreudige Angsthasen schlecht weggekommen. Bartsch gibt zu bedenken, dass häufig durchaus ansprechende Inhalte völlig falsch verpackt wären. Es würde nicht verwundern, dass Kund*innen und Buchhändler*innen bei einer Covergestaltung, die “an drittklassige Selfpublisher erinnert”, nicht zugriffen. Die Forderung nach mehr Förderung von Indie-Verlagen findet Bartsch dagegen “kreuzdämlich”. Hierzu hatte sich bereits im November letzten Jahres der Fürther Manfred Rothenberger (starfruit publications) geäußert. Nun stellt der Verleger des homunculus Verlags Joseph Reinthaler ein Modell vor, wie Förderung aussehen könnte. Er sagt: “Es sind nicht wir Verleger*innen, die hilfsbedürftig sind. Es ist die Bibliodiversität, die deutsche literarische Kultur, eine Kultur der Vielfalt der Stimmen und des Worts.” Bartsch ist dagegen der Ansicht, “eine gute Sache sollte also im besten Falle irgendwie aus sich selbst heraus funktionieren können – oder eben nicht. Dies bei den Verlagen wie bei uns Sortimentern auch.”
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Was dem deutschen Buchmarkt vor ziemlich genau einem Jahr Takis Würgers Stella war, das ist jetzt für den amerikanischen Literaturbetrieb American Dirt von Jeanine Cummins: Eine weiße Frau erzählt von der Flucht einer mexikanischen Familie vor einem Kartell in die USA, um endlich die Geschichte derer zu erzählen, die in den USA oft als “faceless brown mass” wahrgenommen würden. Cummins schafft damit das buchgewordene Äquivalent eines Sombreros auf dem Kopf eines besoffenen Frat-Boys. In den deutschsprachigen Raum wurde der Skandal vor allem importiert, um über den Gegensatz von Moral und Ästhetik zu befinden. In der SZ etwa heißt es, die Kritik am Buch würde vorrangig identitätspolitsch begründet, “[w]eil die Autorin des Romans aber keinen lateinamerikanischen Hintergrund hat, sondern eine weiße Amerikanerin ist, und ihr Buch von einer überwiegend weißen Verlagsbranche für ein überwiegend weißes Publikum in Position gebracht wurde.” Nur stimmt das so leider gar nicht, denn die Einwände in den heftigen Kritiken waren überwiegend ästhetisch. Kein Grund für die SZ nicht trotzdem als Vergleichsfälle Brechts “Der gute Mensch von Sezuan” und Kleists “Verlobung in Santo Domingo” anzuführen. Denn die dürften nach den neu geschaffenen Maßstäben der Identitätspolitik ja dann auch nicht mehr erscheinen etc. Inzwischen ließe sich komfortabel eine Bibliothek der Bücher zusammenstellen, von denen schon gesagt wurde, dass sie wegen “Politischer Korrektheit” heute nicht mehr erscheinen könnten. Hannes Stein nennt in seinem schlecht gelaunten Bericht über die Kontroverse um American Dirt, dessen Prosa er übrigens “makellos” findet, noch folgende Werke, die heute nicht mehr hätten publiziert werden können: Das Leben der Anderen (weil von einem Westdeutschen), Macbeth (weil von einem Nicht-Schotten) und dann noch was von Werfel und Heine (because why not). Diese faule Bibliographie zeigt vor allem, dass der Autor das Problem nicht verstanden hat, und auch nicht verstehen will. Sein Fazit ist wenigstens ehrlich: “Aber warum müssen wir solche Debatten über Literatur überhaupt führen?”
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Viel interessanter ist dabei noch, dass inzwischen auch Insider aus der Verlagsbranche in den USA eingestehen, was zu befürchten war, nämlich, dass der Roman vermutlich keinen Skandal ausgelöst hätte, wenn er als das vermarktet worden wäre, was er offenbar ist: ein reißerischer Unterhaltungsroman, der hauptsächlich auf Effekt zielt – oder wie es der Assistant Editor des Verlags Flatiron ausdrückte: “You can’t be Twitter woke and Walmart ambitious.” Die Kontroverse war offenbar erwartet worden und man hatte kalkuliert, ob es das Risiko wert sein würde. Die Antwort ist auf 400 Seiten mit floralem Stacheldraht-Cover zu bewundern.
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Wie man ja weiß, dreht sich gerade bei Rowohlt mal wieder das Personalkarussell, auf Florian Illies folgt Nicola Bartels. Auf einen Mann, der keine Lust mehr hat, folgt eine Frau – so weit so gut. Wie fest die Rollenzuschreibungen trotz allem bei manchen auf die Innenseite der Stirn geschrieben stehen, durfte man kurz darauf im Spiegel beobachten. Dort war von Illies als dem Mann mit “bildungsbürgerlicher Prägung” die Rede, vermutlich weil der zwei Bücher verfasst hat, die als Klolektüre in jedem Haushalt liegen. Hingegen: Nicola Bartels ist für den Spiegel die Frau, die Bastei Lübbe geleitet hat, ein Name, der “geradezu ein Synonym für leichte Unterhaltungsliteratur” sei. Bildungsbürgerlicher Autor geht also und die Frau für seichte Unterhaltungsliteratur kommt – schön, wenn Weltbilder so einfach sind.
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Dabei ist es doch erst einmal lobenswert, wenn sich in Deutschland das tut, was Großbritannien offenbar bereits geschafft hat. Die Studie “Diversity of UK publishing workforce detailed in extensive survey” der in London ansässigen Publishers Association hat herausgefunden, dass 2019 54% der Führungspositionen und auf Geschäftsführungsebene von Frauen besetzt waren (56% in leitenden Führungspositionen und 48% auf der Führungsebene). Es scheint doch zu gehen.
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Die Welt witterte Skandalöses hinter der Tatsache, dass der neue Roman des inzwischen von weit rechts winkenden Schriftstellers Uwe Tellkamp nicht schon dieses Jahr bei Suhrkamp erscheinen sollte. Und nicht nur in der Welt wurde gemunkelt, dass der renommierte Verlag vielleicht mit dem neuesten Werk Tellkamps nicht einverstanden sei. Das Wort “Zensur” steht im Raum. Ganz abgesehen davon, dass Tellkamp mit aller Wahrscheinlichkeit einen Verlag für seinen neuen Roman Lava finden wird und dass dieser Verlag vermutlich Suhrkamp sein wird, stellte sich heraus, dass das Buch wohl einfach noch nicht fertig lektoriert und gar noch nicht fertig geschrieben war. Was die Welt jedoch nicht davon abhielt schnappatmend einige Menschen (die “Intellektuellen” nämlich), nach ihrer Meinung zu “Suhrkamps Dilemma” zu befragen, was man jedoch nicht lesen konnte, außer man hätte dem Springer-Verlag 10€ im Monat bezahlt, um zu erfahren was beispielsweise Rüdiger Safranski dazu zu sagen hat – und wer will das schon. Wir dagegen haben 700 Intellektuelle gefragt, was sie zu der Welt-Aktion zu sagen haben, aber was das ist, kann man erst lesen, wenn man 54Books+ abonniert hat.
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Der True Crime Hype ist aus den USA mittlerweile erfolgreich nach Deutschland geschwappt und alle spielen bei der journalistischen Vergoldung von schnödem Voyeurismus mit. Auch der Stern hat keinerlei Probleme damit, einen amerikanischen Artikel von 1993 (!) übersetzen zu lassen und ihn dem gierigen Publikum als frische Ware zu präsentieren. Wir dürfen gespannt sein, aus welchen Archiven noch “lange, hervorragende und sensibel erzählte Geschichten” ausgegraben werden, um die Gruselwollust des Publikums zu kitzeln. Denn wie absurd der Publikumshunger nach den vermeintlich wahren schaurig-schönen Gewaltverbrechen inzwischen ist, zeigt auch ein Blick in die Podcast-Sparte auf Spotify. Dort präsentieren ARD, ZDF und funk die beiden Podcasterinnen “Paulina und Laura” seltsam sexualisiert auf dem Cover eines Podcasts, der zu allem Überfluss auch noch „Mordlust“ heißt. Während hier über die Hintergründe von Morden gesprochen werden soll, informiert der grinsende Philipp in “Verbrechen von Nebenan” über “True Crime in der Nachbarschaft” – von den Öffentlich-Rechtlichen, über Zeit und Stern, alle sind dabei beim wohligen Palaver über Femizide, Sektenmorde und den Killer aus der Nachbarschaft.
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Unsere Kultur lässt uns nichts in Würde vergessen. Erfreulich still war es etwa um die Ultraromantik, bis dieser Tage plötzlich Leonhard Hieronymi – Verfasser des zugehörigen, im Korbinian-Verlag herausgegebenen, Manifestes – wieder mit einem Essay in der SZ auftauchte. Die intertextuellen Referenzen aus dem Text lesen sich wie ein Panini-Album gepflegter Herrenkultur: Chatwin, Herzog, Rimbaud, Buddha, Meister Eckhart, Helmut Newton (Jodie Foster darf als Objekt eines Bildes von Newton immerhin als Metapher für den Verfall der Literatur stehen). Mit literaturhistorisch geschultem Blick wundert man sich etwas über einige der breitbeinig aufgestellten Behauptungen, besonders über die erstaunlich blinden Flecken in Bezug auf Literatur der 90er, die jenseits von Pop-Literatur, Crichton und Grisham stattfand. Der wirr-assoziativ geschriebene, aber mit großer Pose präsentierte Text, steigert sich dann zu einem Rant gegen erzählerische Linearität und amerikanische Popkultur, was sich liest, wie der dritte Aufguss eines Teebeutels mit Literaturtheorie der Postmoderne. Zu diesem Gefühl von Regress passt es, dass einem jungen Mann derart viel Platz für seine halbgaren Gedanken eingeräumt wird. (Wieviel lieber hätte man stattdessen einen Essay von Enis Maci gelesen, die zumindest auch von Hieronymi zitiert wird). Der Verfasser des Essays wird übrigens mit der steilen Behauptung vorgestellt: “Dass es sich bei [Hieronymis] ‘Formalin’ um die beste Kurzgeschichte handelt, die in jenem Jahr [2017] in deutscher Sprache erschienen ist, wird heute kaum mehr bestritten.” Diese Behauptung ist gleichermaßen frech und zutreffend. Niemand bestreitet das, und niemand kann es bestreiten, denn niemand hat die Erzählung gelesen. […] [Aus einem Interview mit den Hieronymi-Verlegern vom Korbinian Verlag: “Bei „Ultraromantik“ von Leonhard Hieronymi, dem ersten Buch von uns das in den Feuilletons kursierte, war es so, dass er dieses aus 15 Punkten bestehende Manifest geschrieben hatte, aber gar nicht von alleine darauf gekommen ist, uns das als Buchidee vorzuschlagen. Eine Verkettung günstiger Umstände führte dazu. Wir wurden damals von Felix Stephan interviewt, der mittlerweile bei der Süddeutschen Zeitung ist, damals aber noch für die Literarischen Welt schrieb, und dem hatte Leo das Manifest auf den Tisch gelegt. Ein paar Wochen später waren wir alle zusammen zu siebt in Leipzig in einer Air BnB-Unterkunft für drei Leute und dann…”]
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Der Autor Till Raether stickt Plattencover, aktuell “Prefab Sprout – Andromeda Heights”. Wunderschön!
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Noch bis März kann man in der Arte-Mediathek eine Dokumentation sehen, die es in sich hat: die junge saudi-arabische Dichterin Hissa Hilal trat 2010 mit kritischen Gedichten bei der Fernsehshow Million’s Poet in den Vereinigten Arabischen Emiraten an, die Reality TV Show ist eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen der Region und vergibt Preisgelder in Millionenhöhe. Hissa Hilal gewann zwar nicht, riskierte aber ihr Leben für die Lyrik. Dass ihre Lyrik noch nicht auf Deutsch erschienen ist, verwundert uns leider nicht, aber wir würden sie gerne lesen. Und ganz nebenbei haben wir hier auch noch einen Vorschlag gefunden, was man anstatt des wieder aufgegossenen Literarischen Quartetts hätte produzieren können: einen guten alten Dichterwettstreit, gepaart mit einer dicken Menge Entertainment. (Danke an Nadire Y. Biskin für den Hinweis)
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Zu allem Überfluss ist im Februar auch noch Karneval und als ernsthaftes Literaturportal haben wir noch schnell herausgesucht, ob man “Schriftsteller” als Kostüm kaufen kann. Antwort: Man kann, sieht dann zwar aus wie ein Polyester-Shakespeare, aber zumindest liest sich die Produktbeschreibung selbst wie Poesie. (“Es ist ein kostüm exklusive Atosa. mit große menge ornamentacion Es ist. QUALITÄT pasamaners und texturen. Alle die endungen und kanten sind gut”). Für “Kostüm Schriftstellerin” gab es – wer hätte das ahnen können – übrigens kaum Resultate.
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„Wir sind uns unserer Verantwortung als Deutschlands größte Publikumsverlagsgruppe bewusst und wollen konsequent die ökologische Wende im Verlagswesen vorantreiben, indem wir unseren CO2-Ausstoß nachhaltig reduzieren“, sagt Random House CEO Thomas Rathnow. Die Verlagsgruppe will den Anteil klimaneutral produzierter Titel jährlich um 20% steigern. Das passt gut zum Start des neuen Sachbuch Paperback Programms beim Random House Verlag Goldmann, bei dem man “gesellschaftlich prägende und sich neu entwickelnde Trend- und Zeitgeistthemen für ein wachsendes Lesepublikum veröffentlichen” möchte. Dieser Ausstoß an Produkten wird dann wohl wieder klimamäßig neutralisiert. Ist es das, wovor Rüdiger Safranski gewarnt hat, als er befürchtete “Bald wird vielleicht auch die Kunst unterm Gesichtspunkt des ökologischen Fußabdrucks gesehen.”
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Wo gezählt wird, da entstehen Daten, und diese Daten erzählen eine Geschichte. Zum Beispiel, dass die Kolumnenplätze im Printteil großer Zeitungen und Magazine nach wie vor überwiegend männlich besetzt sind. Das hat Julia Karnick in einem umsichtigen und klugen Text auf ihrem Blog herausgefunden, der von dort aus rege Verbreitung im Internet fand und schließlich über ein Interview mit der taz wieder im Print landete. Dort wiederholt Karnick noch einmal die wichtigste These, die aus der Interpretation der Zahlen abgeleitet wurde. Bei der Frage nach der Form (Kolumne) geht es um Macht: “Natürlich gibt es andere relevante Formate. Aber Kolumnen waren schon immer Aushängeschilder. Da steht jemand mit Gesicht, Namen, Stil und seiner Haltung für ein Medium.”
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Am 29. Januar ist Christoph Meckel gestorben. In der FAZ erinnert sein Lektor Wolfgang Matz in einem kurzen Nachruf an ihn. “Die frühe Entscheidung für die Kunst hat er mit störrischem Eigensinn durchgehalten.” Auch in anderen Medien wurde Meckel mit ausführlichen Nachrufen bedacht. Die große Bestseller-Queen Mary Higgins Clark verstarb am 1. Februar. Einen wirklich ausführlichen Nachruf, mit Würdigung des umfangreichen Werks der global erfolgreichen Krimi- und Thrillerautorin und einer literaturkritischen und zeithistorischen Einordnung haben wir leider nicht gefunden. Zumindest war sie in vielen Medien mit einer Meldung vertreten. Am 17. Februar ist außerdem Ror Wolf verstorben, es gab zahlreiche Nachrufe und auch auf Twitter wurde mit vielen Tweets an ihn erinnert.