von Titus Blome
Memes sind längst die dominante Kulturform des Internets. Bilder, Sprüche, Tänze, das Soziale selbst. Alles ergibt sich der strukturellen Logik der Imitation und Mutation, die Memes kennzeichnet. Der Ursprung eines Memes verliert sich dabei unter zahllosen Ebenen (layern) aus Ironie und Post-Ironie, Referenz und Remix bis niemand mehr bis auf den Grund hinabblicken kann. Die Autor*in eines Memes setzt keinen Akt göttlicher Eingebung um, sondern zeichnet sich dadurch aus, verschiedene Beziehungsebenen möglichst geschickt in eine Einheit zu schichten. Um mir geschicktere Worte bei Roland Barthes zu leihen: Ein Text Meme ist ein Gewebe von Zitaten aus unzähligen Stätten der Kultur. Kein Meme entsteht aus dem Nichts. Es ist immer Imitation und Remix von schon Bestehendem – strukturell oder inhaltlich.