Zum Niederknien – Schnürsenkel im mittelalterlichen Island

von Anita Sauckel

Schnürsenkel gehören vermutlich nicht zu den meistbeachteten Gegenständen im täglichen Leben vieler Menschen. Dennoch sind sie allgegenwärtig – und zwar seit Jahrtausenden. Heutzutage gibt es sie in unterschiedlichsten Farben und Ausführungen und für beinahe jede Lebenssituation ihrer Träger*innen: Von breiten bunten Stoffbändern für modische Abwechslung an den neuen Sneakern, über sogenannte Rundsenkel aus Baumwolle oder Kunstfaser für klassische Schnürstiefel, bis hin zu elastischen Ausführungen für Sportschuhe und robusteren Modellen für Wander- und Arbeitsschuhe.

Ich persönlich nehme Schnürsenkel meistens dann wahr, wenn sie zu einem stets ungelegenen Zeitpunkt reißen oder gar zur gefährlichen Stolperfalle mutieren. Tatsächlich habe ich meinen denkwürdigsten Sturz der letzten zehn Jahre den Schnürsenkeln meiner Winterschuhe zu verdanken: Auf dem Weg in die Stadt lösten sich die Bänder meines linken Schuhs aus ihren hakenförmigen Schnürösen auf Knöchelhöhe, um eine ebenso kuriose wie unheilige Allianz mit den Ösen des Nachbarschuhs einzugehen. Der so entstandene Stolperdraht blieb von mir aufgrund der Dunkelheit unbemerkt, bis ich plötzlich vornüberkippte und der Länge nach auf dem gefrorenen Asphalt aufschlug.

Um das Gefahrenpotenzial von Schuhbändern wusste man auch schon im mittelalterlichen Island – ein Ort, der wohl den Wenigsten einfallen dürfte, wenn sie an Schnürsenkel denken. Der kleine Inselstaat im Nordatlantik hat ein sehr umfangreiches mittelalterliches Literaturkorpus aufzuweisen, das zweitgrößte Europas nach dem Französischen, um genau zu sein. Bis um 870 n.Chr. galt Island als weitestgehend unbesiedelt, die sogenannte „Landnahme“, wie die Besiedlung bezeichnet wird, erfolgte bis ca. 930. Familien aus Norwegen, aber auch von den Britischen Inseln, ließen sich auf Island nieder und gründeten dort einen mittelalterlichen Freistaat. Als Grund für die isländische Landnahme wird in den altnordischen Quellen stets das Machtstreben König Harald Schönhaars (isl. Haraldur hárfagri) in Norwegen angegeben, der mit seiner unerbittlichen Herrschaftspraxis freiheitsliebende Untertanen ins Exil nach Island getrieben haben soll. Diese Einschätzung ist von der Forschung allerdings revidiert worden: Es dürfte sich in Bezug auf die norwegischen Siedler vielmehr um Familien der Oberschicht gehandelt haben, die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollten. Über die Schicksale der Landnehmer und ihrer Nachkommen berichten die sogenannten Isländersagas (Íslendingasögur): Bei ihnen handelt es sich um anonyme, auf altnordischer Sprache verfasste Prosaromane unterschiedlichen Umfangs, die sich in moderner Übersetzung beinahe wie historische Romane lesen lassen. Der Zeitraum, in dem diese Geschichten sich zutragen, ist die sogenannte Sagazeit (ca. 930-1030). Sie fällt aus historischer Sicht mit dem späten Frühmittelalter zusammen, zu dem auch die Wikingerzeit (ca. 750–1050) in Nordeuropa zählt.

Verfasst wurden die „Sagas“, wie sie oft abgekürzt genannt werden, allerdings erst ab dem 13. Jahrhundert. Kein einziger Text ist im Original erhalten geblieben, das älteste erhaltene Handschriftenfragment datiert auf ca. 1250. Zentrale Themen sind Fehden und andere Konflikte der Bewohner, aber auch Abenteuer auf Auslandsreisen und Wikingerfahrten, das Übernatürliche (etwa Wiedergänger), starke Frauenfiguren und Liebe spielen eine Rolle. Sagafiguren, insbesondere die Protagonisten, entsprechen weniger mittelalterlichen „Typen“, sondern sind als Individuen wahrnehmbar. Einige Sagas berichten sogar ausführlich vom Leben Geächteter und gewähren erstaunliche Einblicke in ihre Gefühlswelt und Ängste.

Was haben nun diese mittelalterlichen Texte mit Schnürsenkeln zu tun? Sagaverfasser*innen setzten eine Vielzahl an Kleidungsstücken und Kleidungsbestandteilen, darunter Schuhbänder, als literarisches Gestaltungsmittel ein. Anders als lange Zeit angenommen, dienen Bekleidung und „Accessoires“ wie etwa Stirnbänder und Kopftücher, aber auch verzierte Waffen nicht zur reinen Illustration der mittelalterlich-isländischen Umwelt. Vielmehr haben sie eine wichtige Funktion für den Handlungsverlauf, gravierenden Einfluss auf das Schicksal ihrer Träger und teilweise ein regelrechtes Eigenleben. Diese Vorliebe der Verfasser für Kleidung mag nicht verwundern, wenn man bedenkt, dass in der altnordischen Mythologie der Mensch erst durch Bekleidung zum Menschen wird.

Die Isländer kleideten ihre wikingerzeitlichen Vorfahren mitnichten in speckiges braunes Leder und dunkle, dreckbeschmierte Stoffe. Seitlich kahlrasierte, tätowierte Schädel findet man in den Texten ebenso wenig wie den „Man Bun“, der in modernen Verfilmungen des nordischen Frühmittelalters von Wikingerkriegern alternativ zum seitlichen Kahlschlag getragen wird.

In der Welt der Isländersagas zählt dagegen ein gepflegtes und v.a. gut gekleidetes Äußeres – dementsprechend prachtvoll waren die vermögenden, aus mächtigen Familien stammenden Charaktere ausstaffiert. Dass es auf Island weder Adelige noch ein Königshaus gegeben hat, tut der Vorliebe für Prunk keinen Abbruch: Viele der vestimentären Kostbarkeiten stammen von fremden Herrscherhöfen und waren somit Importgüter: Dazu zählen Gewänder in leuchtenden Farben wie Rot, Blau und Grün aus exklusiven Stoffen wie etwa Leinen, Seide und Scharlach. Bei Letzterem handelt es sich um einen sehr fein geschorenen, mit Kermes eingefärbten Wollstoff, der eine Textur ähnlich dem uns heute bekannten Kaschmir besessen haben dürfte. 

 Stirnbänder, die von Männern über dem sorgsam frisierten, gern lockigen Haar getragen wurden sowie Kopftücher oder Schleier waren mit Goldfäden durchwirkt, Säume von Ober- und Überbekleidung mit kostbaren Borten bestickt. Exklusive Pelze von Hermelin, grauem Eichhörnchen und Polarfuchs finden als Besatz und Futter von Mänteln und Tuniken ebenso Erwähnung wie der Überwurf aus Wolfspelz.

Bei dieser Fülle an exklusiven Kleidungsstücken und Accessoires mag es merkwürdig erscheinen, dass ausgerechnet Schuhbänder in einigen Sagaszenen eine bedeutende Rolle spielen. Im (Alt-)isländischen als skóreimar und skóþvengir bezeichnet, vermögen sie zum Beispiel in der sogenannten Eyrbyggja saga („Die Saga von den Leuten auf Eyr“), die auf der westisländischen Halbinsel Snæfellsnes spielt, einen potenziellen Mörder zu enttarnen: Ein Sklave namens Egill „der Starke“ erhält von den Söhnen seines Herrn den Auftrag, auf einer lokalen Spielveranstaltung deren verhasste Konkurrenten zu ermorden. Nach erfolgreicher Ausführung dieser Tat solle er die Freiheit erhalten. Egill begibt sich heimlich zu den Spielen und hält sich eine Weile auf einem nahen Berg versteckt. Als abends die Feuer entzündet werden und sich viel Rauch in den provisorisch errichteten Unterkünften bildet, der auch in Richtung Berg zieht, verlässt der Sklave sein Versteck und macht sich auf den Weg zu seinen Opfern, die sich in einer der Hütten aufhalten. Die Eyrbyggja saga schildert unvermittelt, dass der gedungene Mörder Schuhbänder mit Quasten trage, „wie es damals Mode gewesen sei“. Eines der Bänder löst sich unbemerkt und schleift hinter dem Schuh her, als Egill die Hütte mit seinen Opfern betritt. Es kommt, wie es in Situationen mit losen Schnürsenkeln eben kommen muss: Egill tritt auf das lose Band und versucht, ausgerechnet mit dem dadurch fixierten Fuß, einen Schritt nach vorne zu machen. Er stolpert und schlägt der Länge nach krachend auf dem Fußboden auf. Sein Aufprall sei so laut gewesen wie der eines frisch geschlachteten Rindes, das zu Boden fällt, kommentiert die Saga. Egill wird entdeckt, von seinen Gegnern ergriffen und nach abgelegtem Geständnis getötet. Die Stelle, an der Egill erschlagen wurde, hieße seitdem Egilsskarð („Egilskluft“).

Egills Schuhbänder erfüllen für die Sagahandlung gleich mehrere Funktionen: Sie machen das Scheitern des Mordvorhabens nachvollziehbar, für das der Sklave mit seinem Leben bezahlen muss und liefern eine Erklärung für die Herkunft des Ortsnamens Egilsskarð. Darüber hinaus gibt es eine weitere Botschaft: Egill, der mit seiner sozialen Stellung in der Sagagesellschaft unzufrieden ist, und seine Herrn oft um Freilassung bittet, strebt nach Höherem. Dieses Streben wird ebenfalls in der Beschaffenheit seiner Fußbekleidung offenbar: Es handelt sich um Schuhe mit explizit modischen Schuhbändern (Quasten). Neumodische Kleidung passt allerdings nicht zu einem Sklaven, bzw. zu einem Sklavenkörper. Gemäß den Konventionen mittelalterlicher Literatur sind modische Extravaganzen der Oberschicht vorbehalten: Tragen Figuren nicht standesgemäße Kleidung entsteht eine Inkongruenz von Körper und Kleid, die zwangsläufig aufgelöst werden muss. Dies kann, wie im Fall von Egill, durch das Scheitern der Figur erreicht werden. Geschulten Rezipienten der Sagaliteratur kündigen solche Inkongruenzen bedeutende Ereignisse an.

Doch auch Angehörige der Oberschicht sind nicht gefeit vor dem Eigenleben ihrer Schuhbänder, die zum Beispiel in der im Gebiet des nordisländischen Eyjafjörður angesiedelten Reykdæla saga („Die Saga von den Leuten aus dem Reykjadalur“) in einen Mordanschlag „verwickelt“ sind: Der Geächtete Grímur erhält den Auftrag, den mächtigen Protagonisten der Erzählung, Skúta Áskelsson, zu erschlagen. Um sich seinem Opfer anzunähern, begibt er sich zu Skútas Hof und bittet ihn um Obdach. Was nach einer unkomplizierten Vorgehensweise klingt, ist für Grímur nicht ungefährlich. Schließlich wird Skúta Áskelsson nicht umsonst Víga-Skúta, also „Totschlags“-Skúta, genannt. Außerdem war es verboten, Geächtete zu unterstützen. Allerdings scheint der Plan zunächst aufzugehen, denn Skúta nimmt den Ausgestoßenen tatsächlich bei sich auf.

Als sich die beiden Männer eines Tages auf den Weg zum See machen, um dort ausgelegte Netze einzuholen, ergibt sich für Grímur plötzlich die Gelegenheit zur Ausführung seines Auftrags: eines von Skútas Schuhbändern hatte sich unterwegs gelöst, sodass er zum Binden in die Knie gehen muss. Grímur versetzt seinem Herrn prompt einen gewaltigen Axthieb. Allerdings trägt Skúta ein Kettenhemd unter seiner Überbekleidung und die Waffe bleibt lediglich im wollenen Überwurf stecken. Das verfehlte Mordopfer ergreift den überraschten Grímur, der seinen Auftrag umgehend beichtet, und macht seinem Spitznamen alle Ehre: „Totschlags“-Skúta bindet Grímur nackt an einen Pfahl auf einer im See Mývatn gelegenen Insel, wo er qualvoll verhungert.

Obwohl die beiden Sagas auf unterschiedliche Art und Weise von losen Schuhbändern erzählen, gibt es Parallelen zwischen den beiden Episoden aus der Eyrbyggja saga und Reykdæla saga: Die potenziellen Opfer, Angehörige der Oberschicht, überleben unverletzt, während die gedungenen Mörder – Figuren vom Rand der Gesellschaft – für ihre Erfolglosigkeit mit dem Leben bezahlen müssen.

Schuhbänder verhindern aber nicht nur Anschläge: Sie tragen zum Beispiel zur Aufklärung von Diebstählen bei, oder sie zwingen ihren Träger dazu, seine momentane Tätigkeit zu unterbrechen und sich folglich auf ein konkretes Vorhaben zu besinnen: Die Ende des 13. Jahrhunderts entstandene „Saga von Njáll“ (Njáls saga) berichtet von solchen Begebenheiten: Sie ist die umfangreichste aller Isländersagas und erzählt von den Schicksalen mächtiger Familien im Süden Islands in den Jahrzehnten um das Jahr 1000, wobei einige Handlungsschauplätze auch außerhalb Islands verortet sind. Im Mittelpunkt steht die Familie des rechtsgelehrten und zukunftskundigen Njáll Þorgeirsson, der mit dem gesamten Haushalt auf seinem Hof Bergþórshvoll verbrannt wird, weshalb die Saga im Isländischen auch als Brennu-Njáls saga („Die Saga vom verbrannten Njáll“) bezeichnet wird.

Während einer Hungersnot wird der Sklave Melkólfur von seiner Herrin Hallgerður zum Diebstahl von Lebensmitteln angestiftet. Er soll diese ausgerechnet vom Hof eines gewissen Otkell stehlen, der Hallgerður und ihrem Mann Gunnar den Erwerb von Ressourcen verweigert hatte. In der Welt der Isländersagas ist Diebstahl ein ebenso gravierendes Verbrechen wie Mord, da Diebstahl ebenfalls heimlich ausgeführt wird. Melkólfur soll sich aber nicht nur die benötigten Nahrungsmittel aneignen, er wird obendrein damit beauftragt, das Vorratshaus niederzubrennen, um seine Spuren zu verwischen. Außerdem beabsichtigt Hallgerður sich durch den Brandanschlag an Otkell für die erlittene Schmach, die Verweigerung von Ressourcen, zu rächen. Der Sklave macht sich eines Nachts auf den Weg zu Otkells Hof und führt seinen Auftrag aus. Auf dem Rückweg reißt plötzlich eines seiner Schuhbänder; Melkólfur repariert die verschlissene Stelle mit seinem Messer und setzt seinen Weg fort. Allerdings vergisst er sein Messer an Ort und Stelle, sodass der Diebstahl aufgedeckt werden kann. Die Saga verliert kein Wort über das weitere Schicksal Melkólfurs, jedoch hat die Tat schwerwiegende Konsequenzen für Hallgerðurs Ehemann Gunnar, der fortan in eine Fehde verstrickt wird, die zu seinem Tod führt.

Das Binden von Schnürsenkeln verschafft nicht nur modernen Menschen eine kleine Verschnauf- und Besinnungspause: Skarphéðinn Njálsson, Sohn des Protagonisten Njáll, versierter wie erfahrener Krieger, muss in einer der bekanntesten Szenen der Saga sein Schuhband binden, bevor er zur eigentlichen Tat schreiten kann: Zusammen mit seinen Brüdern Grímur und Helgi sowie seinem Schwager Kári bricht er zu einem Rachezug auf. Ziel des Angriffs ist ein gewisser Þráinn Sigfússon, der die Reputation von Skarpheðinns Brüdern im Ausland schwer beschädigt hat. Als die drei Brüder ihr Opfer samt Gefolge mitten im Winter beim Überqueren des teilweise zugefrorenen Flusses Markarfljót überraschen und zum Angriff eilen, reißt eines von Skarpheðinns Schuhbändern, sodass er hinter seine Begleiter zurückfällt. Auf Grímurs Frage, weshalb er zurückbleibe, antwortet er lediglich „Ich binde meinen Schuh.“ Kári bemerkt daraufhin, er sei sich sicher, dass diese kurze Unterbrechung nicht dazu führe, dass Skarphéðinn den Gegner später erreiche als die übrigen Kampfgefährten. Tatsächlich springt Skarphéðinn nach erfolgreicher Fixierung seines Schuhbandes auf und sprintet mit hoch erhobener Axt auf den Fluss zu, stößt sich vom Ufer ab, landet auf dem Eis und gleitet seinem Widersacher so schnell entgegen, dass Þráinn nicht einmal Zeit hat, seinen Helm aufzusetzen, bevor ihm Skarphéðinns Axt den Kopf zerschmettert. Der Rachetotschlag ist somit vollendet. Das Reißen von Skarphéðinns Schuhband lenkt die Aufmerksamkeit der Rezipient*innen auf diese Figur, man verfolgt ihren spektakulären Angriff und Axthieb.

Die Kombination von Schuhband und Kampfschauplatz findet sich noch ein weiteres Mal in der Njáls saga. In diesem Fall spielt sich das Geschehen aber nicht auf Island ab, sondern in Irland: Am Karfreitag (23. April) 1014 stehen sich zwei Armeen gegenüber, die in der Schlacht von Clontarf (heute ein Stadtteil von Dublin) um die Vorherrschaft in Irland kämpfen. Unter einer der Kriegsparteien befinden sich auch skandinavische Verbände aus Dublin, von den Orkneys und der Isle of Man. Die Saga berichtet, dass sich einige ihrer Figuren nach der Ermordung des Titelhelden diesen Verbänden als Söldner angeschlossen haben. Allerdings unterliegt das nordische Heer in der Schlacht und schließlich fliehen die besiegten Kämpfer panisch vom Schlachtfeld. Der Isländer Þorsteinn Síðu-Hallsson flieht allerdings nicht, sondern kniet sich nieder und bindet sein Schuhband. Als der siegreiche Heerführer auf Þorsteinn trifft, erkundigt er sich, weshalb er nicht wie all die anderen fliehe. „Deshalb, weil ich heute Abend nicht nach Hause komme, da ich auf Island zuhause bin,“ lautet seine Antwort. Sein Gegenüber ist von dieser Reaktion so beeindruckt, dass er Þorsteinn Frieden gewährt. Sein Mut, sich die Schuhbänder zu binden, rettet dem Isländer somit das Leben.

Die mittelalterlichen Isländersagas eröffnen faszinierende Perspektiven auf den Alltagsgegenstand Schnürsenkel, der sein ungewöhnliches Potenzial als literarisches Gestaltungsmittel entfaltet: Schnürsenkel werden u.a. in Mordaufträge „verwickelt“, tragen zur Aufklärung von Diebstählen bei und bewahren sogar Leben. Wie einige der Sagas zu erkennen geben, kannte man Schnürsenkel als gefährliche Stolperfallen im mittelalterlichen Island ebenso wie heutzutage. Gelegentlich ist es auch in unserer Gegenwart ganz erhellend, über die eigenen Füße zu stolpern – wenn man dafür nicht gerade erschlagen wird.

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