Autor: Anne Fritsch

Noch ganz dicht? Zynische Leere in 52 Akten

von Anne Fritsch

 

Leben in der Pandemie macht keinen Spaß. So ein Lockdown ist kein Stimmungsaufheller. All das, was in normalen Zeiten das Leben schön macht, fällt auf einmal weg: essen gehen, Freunde treffen, Theater- und Konzertbesuche, reisen und und und. Zum Weniger an Spaß kommt ein Mehr an Sorgen. Auch für die, die das Glück haben, bisher gesund geblieben zu sein und keine Angehörigen verloren zu haben. Ganze Branchen liegen auf Eis, der Kulturbetrieb ist quasi lahmgelegt. Wer sein Geld mit Kunst verdient, hat es noch schwerer als ohnehin. Dass man und frau da nach einem Jahr Ausnahmezustand auch mal weinerlich wird und sich leid tut, ist menschlich. Dass man diese Weinerlichkeit allerdings öffentlich über alles andere stellt, ist nicht nur egozentrisch: Es ist unsolidarisch und spielt den falschen Leuten in die Hände. Weiterlesen