Autor: Julia Bousboa

“How dare you?!” – Klimaschutz in Kinderbüchern

von Julia Bousboa

2018 betrat die damals 15jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg die Bühne der Öffentlichkeit und inspirierte Schüler*innen auf der ganzen Welt – Fridays for future war geboren. Kurz darauf veröffentlichten zahlreiche deutsche Kinderbuchverlage ihre eigenen Greta-Bücher. In den Jahren 2019 und 2020 erschienen Greta – wie ein kleines Mädchen zu einer großen Heldin wurde (Knesebeck), Mein Name ist Greta (Midas), Gretas Geschichte (Plaza), Greta und die Großen (arsEdition), Unsere Zukunft ist jetzt! Kämpfe wie Greta Thunberg fürs Klima (Oetinger), Jeden Freitag die Welt bewegen (dtv) und Greta Thunberg (Insel). Tenor all dieser Bücher: Niemand ist zu klein um die Welt zu verändern!

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Fantasie oder ein voller Kühlschrank – Armut in aktueller Kinderliteratur

von Julia Bousboa

 

Lena sitzt in ihrem neu renovierten Zimmer auf dem Dachboden und ist überrascht, dass sie plötzlich mit ihrer Katze sprechen kann. Jonas holt abends gern sein Teleskop hervor und betrachtet Sternenbilder. Mia trifft sich am liebsten mit ihrer besten Freundin im Baumhaus und Ben sucht mit seinen Brüdern eine neue Wohnung, weil der Informatiker-Papa seinen Laptop in der Küche aufklappen muss. Alltag in deutschen Kinderbüchern.

Dass Mia irgendwann auch mal Merve heißen wird und Ben vielleicht Omar, darin besteht kein Zweifel. Auch wenn es nach den Bestrebungen der sogenannten Gastarbeiterliteratur viel zu lange gedauert hat, findet momentan, verstärkt durch die Fluchtbewegungen seit 2015 und die Black Lives Matter-Proteste 2020, ein Umdenken in den Kinderbuchverlagen statt. Mia und Ben als Hauptprotagonist*innen überwiegen noch, Geschichten, in denen „das Andere“ „integriert“ werden muss, ebenfalls – doch wir sind auf einem guten Weg. Zuversicht ist durchaus angebracht. Weiterlesen