von Johannes Franzen
Alan Rusbridger, der ehemalige Chef des Guardian, erzählt in seinem Buch Breaking News, wie er 2005 zum ersten Mal davon gehört habe, dass ein 52 Jahre alter Internetenthusiast namens Craig Newmark mit einem Team von nur 18 Leuten in einem baufälligen Haus in San Francisco gerade dabei sei, im Alleingang den Zeitungsmarkt zu ruinieren. Die Geschäftsidee von „Craig’s List“ war einfach und erschien absolut naheliegend für ein digitales Format. Kleinanzeigen konnten dort schnell und eigenhändig für wenig oder gar kein Geld geschaltet werden. Für die Printmedien bedeutet das, dass sie mehr oder weniger über Nacht ihr Monopol auf den Verkauf von Aufmerksamkeit verloren. Eine Stellenanzeige in New York, die in der New York Times zwischen 672 und 954 Dollar gekostet hätte, war bei „Craig’s List“ schon für 25 Dollar zu haben. Weiterlesen